<a href="http://www.echo-online.de/region/bergstrasse/fuerth/Wortwitz-kesse-Sprueche-und-Lokalkolorit;art1242,4447294" title="Wortwitz, kesse Sprüche und Lokalkolorit" alt="Wortwitz, kesse Sprüche und Lokalkolorit" target="_blank">Wortwitz, kesse Sprüche und Lokalkolorit (veröffentlicht am 08.11.2013 00:07 auf echo-online.de)</a>

Quelle : Starkenburger Echo

Kultiges Duo: Hans Dörsam (links) als schusseliger Amtsbote und Bernd Ginader als Landrat Willes begeisterten am Samstagabend im Gras-Ellenbacher Nibelungencafé bei der Premiere der beiden neuen Stücke ihres Mundart-Kabaretts „Hannes und der Odenwälder Landrat“. Foto: Manfred Ofer 

Seit Hans Dörsam und Bernd Ginader vor drei Jahren das Mundart-Kabarett „Hannes und der Ourewäller Landrat“ ins Leben gerufen haben, wächst die Fangemeinde stetig. Das Duo hat in der Region bereits Kultstatus. Am Samstagabend feierten die beiden im Nibelungencafé des Hotels Gassbachtal in Gras-Ellenbach die Premiere des neuen, nun dritten Programms.

GRASELLENBACH.

„Der Kreisfeuerwehrtag“ und „Der Wahlkampf“ heißen die neuen Stücke, die Dörsam und Ginader dem Premieren-Publikum auf der Kleinkunstbühne des Restaurant-Theaters präsentierten. Zwischen den kabarettistischen Darbietungen wurde den Besuchern traditionell auch ein Menü in drei Gängen serviert. Für das Salz in der Suppe sorgten in der Folge nicht nur die Gewürze aus der Küche des Hauses, sondern auch die scharfzüngigen Pointen der beiden Protagonisten.

Dörsam und Ginader teilen nicht nur das Bäckerhandwerk als Passion. Vor drei Jahren fassten sie spontan den Entschluss, ihr komödiantisches Talent künftig zusammen in die Waagschale zu werfen. Ginader hatte eine mundartliche Version der populären Komödie „Dinner for one“ geschrieben, die er seinem Kollegen bei einem Besuch in dessen Bäckerei vorstellte. Dörsam war sofort Feuer und Flamme.

Es dauerte nicht lange, bis das Duo als „Hannes und der Ourewäller Landrat“ seine Gags zum Besten gab. Dörsam hatte zuvor schon viele Jahre als Darsteller und Intendant bei der „Gras-Ellenbacher Heimatbühne“ schauspielerische Erfahrungen gesammelt. „Bernds Vorschlag habe ich sehr gerne aufgegriffen, weil ich nach so langer Zeit unbedingt etwas Neues ausprobieren wollte“, machte der „Grandseigneur“ des Hotels Gassbachtal im Gespräch mit dem ECHO deutlich. Der Sprung ins kalte Wasser hat sich gelohnt. Für beide.

Internet

www.landrat-willes.de

Aus den ursprünglich geplanten vier Vorstellungen wurden im ersten Jahr schon 13, und die Erfolgsgeschichte geht bis heute weiter. Davon konnten sich die Besucher bei der Premiere am Samstagabend überzeugen. Inspiriert wurden die Verantwortlichen bei der Erschaffung ihrer beiden Bühnencharaktere von einem bekannten Fernseh-Sendeformat: „Hannes und der Bürgermeister“. Sie verpflanzten den Plot kurzerhand aus dem Schwäbischen in den heimischen Odenwald und schrieben sich zu diesem Zweck eigene lustige Geschichten auf den Leib.

Lokalkolorit in kräftigen Farben

Auch in den neuen Stücken kam wieder Lokalkolorit in kräftigen komödiantischen Farben zum Tragen. Klappe, die Erste: In „Der Kreisfeuerwehrtag“ steht Landrat Willes (Bernd Ginader) – ein Schelm, wer Ähnlichkeiten mit lebenden Persönlichkeiten zu erkennen glaubt – vor dem Problem, eine Begrüßungsrede für das Ereignis zu schreiben, das auf der Juhöhe stattfinden soll. Sämtliche Bürgermeister der Region und wichtige Landespolitiker sollen dazu eingeladen werden. Alles gar nicht so einfach.

Zumal Willes auch noch schwer erkältet ist und sich kaum konzentrieren kann. Wie schön, dass er auf die Hilfe seines treuen Amtsboten Hannes (Hans Dörsam) bauen kann, der allerdings einen veritablen Sprachfehler und eine Vorliebe für hochprozentige Getränke spazieren trägt. Zur Freude des Publikums, das sich bei den haarsträubenden Versuchen des Duos, ein passables Schriftstück aufzusetzen, ein ums andere Mal gegenseitig auf den Schlips tritt. Das Chaos nimmt seinen Lauf, als Hannes die Namen der prominenten Gäste auf das Heftigste neu erfindet.

Fortgesetzt wurde der Spaß mit dem zweiten Stück „Der Wahlkampf“. Darin hat es sich Hannes in den Kopf gesetzt, selbst als Bürgermeisterkandidat anzutreten. Und weil er es dem von sich selbst über die Maßen überzeugten Landrat endlich einmal zeigen will, geht der schusselige Amtsbote gleich in mehreren Gemeinden der näheren Umgebung ins Rennen. Um seinem Ansinnen Nachdruck zu verleihen, nimmt er zu Beginn der Posse provokativ hinter dem Schreibtisch Platz, der ja eigentlich seinem Vorgesetzten Willes vorbehalten ist.

Das Publikum begrüßt er dabei mit den Worten: „Ich freue mich, dass ihr alle so zahlreich auf meiner Wahlkampfveranstaltung erschienen seid“.

 

 

Druckversion | Sitemap
© Bernd Ginader